Gedanken zum Buß und Bettag

Nachricht Ockenhausen, 18. November 2020

Am Buß- und Bettag sind wir aufgerufen, über unser Leben nachzudenken.

Wo stehe ich gerade, bin ich auf dem richtigen Weg, was kann oder muß ich ändern?, könnten die Fragen sein, die man sich stellt.

Jesus sagt: "Liebt eure Feinde!" Die Freunde lieben, das ist keine Kunst, das können alle. Nun könnten wir entgegnen: "da stehen wir doch weit drüber! Wir haben keine Feinde." Doch Jesus beschämt uns in unserer glatten Selbstgewissheit. Er zeigt uns die, die wir lieber von hinten und aus weiter Entfernung sehen:

Den pöbelnden Betrunkenen in der Fußgängerzone. Deinen Ex-Mann oder deine Ex-Frau. Die Lehrerin, die dich nicht gefördert und dir manches verbaut hat.                            Den Kollegen, der dich jeden Tag spüren lässt, dass er dem Chef näher steht, als Du. Deine Cousine, die dich beim Erbe deiner Großeltern über den Tisch gezogen hat. Den Typ, der dein Auto angefahren hat und dann abgehauen ist.

Jesus sagt dazu: "Gott lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute!"

Der oder die, dem Du nicht wirklich auf den Pelz gucken kannst – ist auch Gottes geliebtes Kind. Du kannst seine/ihre Taten und Einsichten ablehnen, aber nie den Menschen. Denn jeder Mensch ist Ebenbild Gottes.

Das sollten wir am heutigen Buß- und Bettag bedenken und überlegen, wo ich vielleicht mein Verhalten so ändern kann, das ein Umgang mit Anstand möglich wird – wenn auch nur irgendwie…

Und morgen ist dann ein neuer Tag, der uns einlädt, das in die Praxis umzusetzen.