Andacht zum Monatsspruch November

Nachricht Ockenhausen, 09. November 2020
 

Gott spricht: Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten.

(Jeremia 31,9 – Monatsspruch November)

 

November - der dunkle Monat, der Trauermonat mit dem Volkstrauertag, dem Buß- und Bettag, dem Totensonntag. Draußen wird es dunkel und die Themen, die uns an diesen letzten Sonntagen im Kirchenjahr umtreiben, empfinden wir auch als eher dunkel, melancholisch. Nicht wenige sehen gerade deswegen auch gegen diese Zeit an.

Da tut es vielleicht gut im Monatsspruch etwas von Trost und von neuer Wegweisung zu hören. Denn nach Gottes Willen sollen die Tränen nicht das letzte sein, das uns bestimmt.

Das war zur Zeit des Jeremia so,  – und das soll auch bei uns so sein.

 

Spannend finde ich die beiden Worte, die Jeremia hier benutzt: „trösten“ und „leiten“.
Ich stelle mir das so vor:

Da ist als Erstes jemand, der mich einfach nur in den Arm nimmt und tröstet – auch wenn das coronabedingt im Augenblick kritisch ist. Aber es tut einfach gut. Da kann der Traurige all das abladen, was ihn bedrückt. Da wird er – im wahrsten Sinne des Wortes - gehalten. Da darf er sein Gesicht in die Schulter eines anderen Menschen legen und er merkt: Er ist nicht allein, sondern da ist jemand, der trägt mit, was ihn traurig macht.

 

Und dann als Zweites ist da auch jemand, der dem Traurigen eine neue Perspektive gibt, der seinen Kopf an-hebt und ihn so dreht, dass er wieder nach vorne blickt. Und ihm hilft, den ersten Schritt zurück ins Leben zu finden.

Und beides will Gott tun: „trösten“ und „leiten“: „Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten.“ Vertrauen wir darauf, und lassen wir es doch einfach zu.