Pfingstandacht

Nachricht Ockenhausen, 30. Mai 2020

Der Heilige Geist – mehr, als ein Lückenbüßer …

Ein Kurzurlaub, der Umzug oder doch die Verwandtschaft besuchen? Diese, oder ähnliche Fragen bewegen nicht wenige Menschen zu Pfingsten. Pfingsten ist ein kirchlicher Feiertag, der wie viele andere auch immer seltener tatsächlich kirchlich begangen wird. Dabei ist Pfingsten mehr als ein verlängertes Wochenende.

An Pfingsten feiern wir, dass Jesus uns nach seiner Himmelfahrt nicht allein gelassen hat. Jesus persönlich kündigt das Kommen des Heiligen Geistes an: „Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden“ (Joh 16, 7b).

Ein starkes Versprechen! Und doch - der Heilige Geist macht es vielen evangelischen Christen nicht leicht. Für die einen ist sein Wirken kaum greifbar und eher symbolisch zu verstehen. Bei anderen nimmt er eine besonders Stellung in ihrem alltäglichen Glaubensleben ein und sie erwarten „Großes, Wunderbares“ von ihm.

Als Jesus dem Heiligen Geist Platz macht, stellt er ihn als denjenigen vor, der uns durchs Leben begleiten und es bereichern wird. Er verspricht uns: Du, Mensch, und der Heilige Geist – ihr werdet ziemlich beste Freunde sein. Aber, wie gesagt, leicht macht es uns dieser Freund/diese Freundin nicht. Er/sie ist so „unberechenbar“…

Wie also kann ich mich mit diesem Geist, der an Pfingsten kam, anfreunden?

Wie bei fast allen persönlichen Beziehungen muss man sich erst einmal nahe kommen, bevor man sich blind vertraut und Freundschaft schließt. So ist es auch mit dem Heiligen Geist. Und damit diese Freundschaft wachsen kann, ist es hilfreich einmal nachzuschauen, was denn die Bibel über ihn sagt. In der Bibel wird der Geist als Tröster, als Beistand und Fürsprecher bezeichnet. Die Bibel macht uns also Mut, sich dem Geist anzuvertrauen. Zum Beispiel wenn ich den Menschen vom Evangelium Jesu erzähle und mir die Worte fehlen – dann spricht der Heilige Geist für mich.

Manchmal flüstert er mir auch weise Worte für einen Freund zu oder spricht Klarheit in eine Krise hinein. Gottes Geist spricht am liebsten und gerade dann, wenn es mir die Sprache verschlägt. Und er ist wie der Wind, der das Segel meines Lebensbootes füllt, und mich bewegt – auf Gottes Wegen; eine treibende Kraft …

Die Art und Weise, wie der Geist mich auf meinem Lebensweg unterstützt hilft mir zu vertrauen: Der Geist Gottes ist ein Menschenfreund. Er kann und will nichts anderes, als mich in meinem Leben auf dieser Erde so gut es geht zu unterstützen und mir immer wieder zeigt, dass Gott es gut mit mir meint und wo ER zu finden ist.

In diesem Sinne: FROHE PFINGSTEN! bzw. Herzlich Willkommen in meinem Leben, Heiliger Geist!